Freitag, 4. April 2008

Neulich, mit Fettes Brot


HipHopper sind eigentlich nicht bekannt für modische Höhenflüge. Boris aka König Boris, Björn aka Schiffmeister und Martin aka Dr. Renz von Fettes Brot waren schon immer eine adrette Ausnahme. Mit uns plauderten sie über guten Stil und die Angst vor Anzügen.

Boris, Martin und Björn: Gut angezogen sein – was bedeutet das für euch?

Martin:
Das tolle an Kleidung ist ja, dass sie tatsächlich was mit einem macht. Wenn man das Gefühl hat, oha, ich seh’ gerade verdammt schnieke aus, dann strahlt man das auch aus.
Boris: Genau. Wenn man vorhat, heute Abend so und so auszusehen, und das klappt dann auch, dann ist man gut angezogen. Allerdings möchte man ja oft gerne irgendwie aussehen und kriegt das einfach nicht hin. Dann steht man vor dem Spiegel und denkt: Das geht ja irgendwie alles gar nicht... Kacke.

Legt ihr viel Wert auf Outfits und gutes Styling?
Boris: Wenn man auf die Bühne geht, ins Fernsehen oder sonst wie in die Öffentlichkeit, überlegt man sich natürlich schon, was man anzieht. Da will man ja nicht völlig bescheuert aussehen.
Björn: Mittlerweile ist es auch so, das wir – egal, ob wir uns absprechen oder nicht – wie eine richtige Band aussehen, wenn wir nebeneinander stehen. Auch modisch, meine ich jetzt, von dem, was wir anhaben. Das ist erstaunlicherweise über die Jahre immer extremer geworden.
Martin: Vielleicht ist das der gleiche Effekt wie bei Herrchen und Hund, dass man sich langsam immer ähnlicher wird.

Gefallt ihr euch gegenseitig? Was die Anderen so anhaben?
Martin: Auf jeden Fall, ja.
Björn: Lustig ist auch, dass man oft schon vorher weiß, was die anderen in Sachen Mode gut finden. Dann ist man einkaufen oder auf einem Fotoshooting und sagt: Das sieht so aus, als ob es Martin gefallen würde! Und im nächsten Moment sagt er schon: Oh, das finde ich gut!
Boris: Man kennt den Geschmack der anderen inzwischen sehr gut. Vielleicht sogar besser als die jeweilige Frau.

Habt ihr Lieblingsstücke im Schrank?
Boris: Ich habe mir gerade eine neue Lederjacke gekauft, die könnte gut zum neuen Lieblingsstück avancieren.
Björn: Ich bin ja der Meinung, dass ich der Mensch bin, dem Nato-Olive am besten steht von der ganzen Welt. Ich könnte eigentlich den ganzen Tag in Nato-Uniform rum rennen und würde immer noch phantastisch darin aussehen, das kann nicht jeder von sich behaupten.

Erinnert ihr euch noch an eure größte Modesünde?
Boris: Ganz schlimm waren zum Beispiel diese mexikanischen Poncho-Pullover, die in den 90ern alle anhatten.
Martin: Stimmt, die hat man immer getragen.
Boris: Und so komische Mützen, die am Kopf ganz eng waren und oben zugebunden wurden.

HipHopper sind normalerweise ja eher für lässig-bequeme Outfits bekannt. Werft ihr euch manchmal auch richtig in Schale, mit Anzug und allem?
Martin: Klar! Es gibt einfach für die verschiedensten Anlässe die perfekte Garderobe, und bei der richtigen Gelegenheit finde ich es fantastisch, sich auch mal richtig raus zu putzen. Deshalb ist es auf jeden Fall gut, wenn man verschiedene Bereiche abdeckt mit dem, was man in seinem Schrank hat.
Björn: Ich finde das auch okay. Und inzwischen ist es auch nicht mehr so, dass mich die Leute, wenn ich mal ein Jackett trage, fragen: Wo willst du denn heute noch hin?
Martin:
Konfirmation oder Abi-Ball?

Ein Anzug ist heute als kein Feindbild mehr für euch?
Alle: Überhaupt nicht!
Björn: Ich kann diese komische Ablehnung gegen Anzüge sowieso nicht verstehen. Leute, die sagen, Nein, das bin einfach nicht ich – mein Gott, stell’ dich nicht so an, das sieht einfach cool aus!

Letzte Frage: Wenn eure neue Platte „Strom und Drang“ ein Kleidungsstück wäre, wäre sie...
Björn: Eine schwarze Nylonjacke.
Boris:
So eine wie deine, oder was?
Björn: So eine wie meine, genau.
Boris:
Ich würde eher sagen... eine Ritterrüstung. Nee, ehrlich, schwer zu sagen. Vielleicht eine Lederjacke!
Björn: So eine wie deine, oder was?
Boris: Genau, so eine wie meine.
Martin: Oder ein alter Hausschuh. Aber nur einer.
Boris: So wie deiner?
Martin: Genau!

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