Donnerstag, 27. Dezember 2007

les enfants terribles


In drei jeweils 24-stündigen Sitzungen hat Fotograf Peter Hönnemann den Kunst-Chaoten Jonathan Meese in seinem Atelier fotografiert. Dabei versuchten sie in Bildern die Fantasie über menschliche Existenz und Dasein in Figuren wie Faust, Macbeth, Don Giovanni, Mephisto, Christus und Che Guevara zu realisieren. Diese Aufnahmen sind noch bis zum 27.Januar im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg zu sehen. Passend dazu ist der Bildband "24h" erschienen.

Freitag, 21. Dezember 2007

knight industries two thousand


Noch nicht das ultimative Weihnachtsgeschenk gefunden? Dann haben wir was Feines für Euch – wenn auch nicht so ganz billig: Einer der vier original K.I.T.T.s, in denen "Knight Rider" aka "The Hoff" seinerzeit über die Bildschirme gecruised ist, wird bei Ebay verhökert. Das Mindestgebot für den schwarzen Pontiac Trans Am von 1984 liegt bei 20.000 Dollar.

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Ein Herz für Tierköpfe


Wer ein Geweih an der Wand über seiner Couch haben will, Jagen und Tiere erschießen aber doof findet, ist bei den Belgischen Designern von Vlaemsch richtig. Sie haben einen Trophäen-Rentier-Kopf entworfen, der ganz aus Holz und deshalb nicht nur très chick, sondern auch wasserdicht ist – zumindest, was Political Correctness angeht.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

bunny ranch


Hugh Hefner, dieser alte Schwerenöter, sucht bis heute höchst selbst sein Bunny des Monats aus, welches dann auf dem Centerfold, dem großen Poster in der Mitte des "Playboy", zu sehen ist. Das schönste Poster-Girl des Jahres wird schließlich zum "Playmate of the Year" gewählt. Der Sammelband "Playboy - The Complete Centerfolds" vereinigt alle 625 Centerfolds der vergangenen Jahre in einem Buch. Was dabei herausgekommen ist? Softcore-Journalismus vom Feinsten.

Das erste Centerfold aller Zeiten schmückte übrigens die junge Marilyn Monroe, neben deren Grab sich der geile Hef ja bekanntlich eine letzte Ruhestätte für sich selbst gesichert hat.

Häsle Häsle


Morgen startet "Keinohrhasen", das neue Herzprojekt von Till Schweiger – er schrieb das Drehbuch, führte Regie und spielt eine Hauptrolle. Und darum geht's: Boulevardreporter Ludo jagt mit Paparazzo Moritz hauptberuflich Stars und Sternchen. Als irgendwann raus kommt, dass er es mit der journalistischen Ehre aka der Wahrheit nicht so genau nimmt, wird er zu 300 Stunden Sozialarbeit in einem Hort verurteilt. Dort lernt er die Kindergärtnerin Anna kennen, die er zuerst natürlich nicht leiden kann. Aber dann ....

Ein wirklich amüsamter Klamauk, leider getarnt als romantische Komödie. Mit dabei sind außerdem Nora Tschirner, Matthias Schweighöfer und der tolle Jürgen Vogel.

Dienstag, 18. Dezember 2007

high fashion meets subculture


Das "Hekmag" zeigt sich ab sofort in neuem Kleid. Art Director Mirko Borsche, der von der Lead Award-Jury als "Visual Leader of the Year 2006" ausgezeichnet wurde, hat dem alten Layout eine Rundumerneuerung verpasst. Auf Borsches Referenzliste stehen unter anderem das "SZ-Magazin" und die "Zeit". An dem Berliner Magazin habe ihn besonders "das großzügige Format und die gestalterische Freiheit" gereizt, so der Art Director. "Hekmag" #5 unter anderem mit: Kostas Murkudis, Architekt Max Dudler, Künstler Barnaby Barford, Karl Lagerfelds Backstageverhalten und Sido.

Dino-Cop


Dürfen wir noch mal vorstellen: Das ist Big Friend, unser zweiter neuer Freund. Funktioniert genauso wie Big Bodyguard (siehe unten), ist aber ein Tyrannosaurus Rex.

Montag, 17. Dezember 2007

Robo-Cop


Dürfen wir vorstellen: Das ist Big Bodyguard, unser neuer Freund. Er ist ein Roboter und klebt selbstständig auf Wänden und Fenstern. Nice! Gesehen bei annawand.de

Bitte nicht stören


Manche Wünsche werden eben doch war: Normale Mädchen träumen ja eigentlich schon immer von der unvergesslichen Schlafmaske von Audrey Hepburn alias Holly Golightly aus "Breakfast at Tiffanys" – leider, ohne die Maske dabei tatsächlich auf dem Gesicht zu haben. Jetzt gibt es sie endlich originalgetreu zu kaufen, und zwar bei fredflare. Hach, es ist so leicht, eine Diva zu sein! Augen zu, Maske drauf, gute Nacht.

Freitag, 14. Dezember 2007

eye candy for the style hungry


Der Facehunter zeigt im Showroom La Robe seine erste Solo-Ausstellung.

Straßenkultur II


Berlin gilt – neben New York und Sao Paolo – als Hauptstadt der Streetart. Auch Benjamin Wolbergs ist besessen von dieser Kunstform, seit er vor sechs Jahren die Arbeiten der Artists von "The London Police" kennen lernte. Mittlerweile ist ein echter Kenner aus ihm geworden, der nur noch schwer an Hauseingängen, Stromkästen oder Brückenpfeilern vorbei gehen, ohne sie sofort nach urbanen Illustrationen abzusuchen und diese zu fotografieren.

Jetzt hat Wolbergs aus seiner immensen Bildersammlung den Band "Urban Illustration Berlin" zusammengestellt, der die weltweit wichtigsten Künstler wie zum Beispiel D*Face, Faile, Swoon oder die Fuck Your Crew und deren Arbeiten in Berlin versammelt. Das hochformatige Buch ist aufgebaut wie ein Stadtführer, das neben (seltenen!) Interviews mit den Künstlern und einem Index mit den besten Websites auch einen Stadtplan mit allen Brennpunkten der Berliner Szene enthält. Das macht den tollen und entscheidenden Unterschied – denn langweilige Fotobücher über Streetart gab es in der letzten Zeit ja wirklich mehr als genug.

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Tick Tick Boom!


Guten Tag, ein Mal das komplette fun-retro-tastic Makeover für meinen MP3-Player, bitte. Ach, probieren Sie doch mal diese schicke 80er-Boombox, steht ihm sicher gut. Die Lautsprecher sind schon drin, nur zusammen bauen müssen Sie's noch selbst.

Mittwoch, 12. Dezember 2007

neulich, mit kate nash


Berlin, an einem verregneten Nachmittag Anfang Dezember. Kate Nash empfängt uns im Keller des Columbia Clubs, wo sie am Abend auf der Bühne stehen wird:

Deine Karriere wurde durch das Internet ganz schön gepusht. Hat Dir schon mal jemand über Myspace einen Antrag gemacht?

"Lustig, dass wir jetzt darüber sprechen, weil es mir tatsächlich kürzlich passiert ist. [lacht] 'Heirate mich!', stand da... Und jemand hat mal ein Liebesgedicht über mich geschrieben, aber auf eine süße Art. Nicht so psycho-mäßig."

Apropos psycho, hast Du schon Erfahrungen mit Stalkern gemacht?

"Da gab es mal einen – Chandler aus Texas oder so. Der hat mir bestimmt 20 Mal am Tag Bilder von Herzen und Turteltauben gemailt. 'Ich bin es, ich bin der Richtige für Dich!', hat er geschrieben. Ganz schön gruselig! [lacht]"

In wenigen Wochen ist das Jahr vorbei. Was erhoffst Du Dir von 2008? Irgendwelche guten Vorsätze?

Gute Vorsätze? Hm... Vielleicht endlich mal ein böses Mädchen sein? [lacht] Nein, aber ich will gesund bleiben und ich könnte mein Zimmer mal öfters aufräumen und mich häufiger bei meinen Freunden melden. Was sonst? Ach ja, ein zweites Album wäre toll!

Weiterlesen? Hier geht's lang...

Super Models


Sand, Hitze, Einsamkeit: Die Highways des Australischen Outbacks sind kein Ponyhof. Nur die Härtesten überleben. Skorpione, ein paar Dingos – und ein Haufen abgekochter Trucker, die sich im Staub der Wüste so wohl fühlen wie unsereins nur auf der heimischen Couch. Alexander Babic hat sie portraitiert, für seinen Bildband "Roadshow", natürlich nie ohne ihr bestes Stück. Sein mobiles Studio unterm Arm drückte sich der Fotograf an Tankstellen, Rastplätzen und Straßenrändern rum, um die Trucker zu einem spontanen, schnellen Shooting zu überreden. 100 Mal hat das geklappt, 30 Bilder hat Babic für sein Buch ausgewählt.

and the winner is...


Doppelsieg für die Klaxons: Der "NME" hat ihr Debüt "Myths of the Near Future" zum Album des Jahres gewählt. Die Klaxons-Single "Golden Skans" wurde außerdem zum besten Song 2007 gekührt.

Weitere Top-"NME"-Alben:
Arctic Monkeys - "Favourite Worst Nightmare"
Radiohead - "In Rainbows"
Arcade Fire - "Neon Bible"
Les Savy Fav - "Let's Stay Friends"

Dienstag, 11. Dezember 2007

vinyl evolution


Michael Ochs verfügt über eine der größten privaten Plattensammlungen der Welt. Sein Mitte der siebziger Jahre gegründetes Archiv umfasst aktuell mehr als 100.000 Alben und Singles. Für das Nachschlagewerk "1000 Record Covers" hat er seine Bestände nach den schönsten Plattencovern durchforstet. Mit Erfolg: Jedes einzelne ist ein Spiegel seiner Dekade, einige sind ebenso berühmt wie die Bands, für die sie stehen - so zum Beispiel Andy Warhols Bananen-Cover für The Velvet Underground.

Montag, 10. Dezember 2007

lecker bling


Weil mehr ja bekanntlich mehr ist, kann man mit diesem T-Shirt von Kidrobot endlich ordentlich over-accessoirizen. Richtig gesehen, das an der dicken Goldkette ist ein freundlicher Donut. Kostet 45 Dollar - hat ja aber auch ordentlich Bling Bling!

Modern Talking


Was der Knight Rider kann (sich mit seiner Armbanduhr unterhalten) können wir schon lange! Diese digital watches können nämlich sprechen und sagen auf Knopfdruck die Uhrzeit an. Womit man nur noch einen Sprachkurs davon entfernt ist, pünktlich zu sein – sie beherrschen nur Japanisch. Dafür gibt’s sie in vielen schönen Farben, und seit Kurzem als limitierte Auflage sogar zweifarbig. Gesehen bei fredflare.com

Samstag, 8. Dezember 2007

twenty five, still alive


Vor 25 Jahren kam "E.T. - Der Außerirdische" in die deutschen Kinos. Mit dem sympathischen Schildkrötenkopf hatte Regisseur Steven Spielberg erstmals ein extraterrestrisches Leinwandwesen geschaffen, dass keine Bedrohung für die Menschheit darstellen sollte, sondern durch sein kindliches Aussehen und seine mitfühlende Art fast menschlich wirkte. Denn - jetzt mal so ganz ehrlich - wem schmilzt nicht das Herz, wenn E.T. mit glühendem Finger "nach Hause telefonieren" will?

Hinter verschlossenen Türen


"Chambre Close" ist das Ergebnis der künstlerischen Zusammenarbeit von Starfotografin Bettina Rheims mit dem französischen Schriftsteller und Kunstkritiker Serge Bramly. Erstmals erschien der Bildband 1991, die in diesem Jahr veröffentlichte Neuauflage paart den Voyeurismus im Bild mit den fiktiven Bekenntnissen eines gewissen Monsieur X. im Text. "Chambre Close" ist übrigens Rheims erste Fotoserie in Farbe.

Freitag, 7. Dezember 2007

toys toys toys


Die tollen Yod-Toys von Amos gibt es jetzt auch mit Ganzkörper-Tattoo, illustriert von James Jarvis. Der hat übrigens kürzlich auch ein Buch raus gebracht: "Selected Drawings".

Freundschaftsringe


Bist du ein Idiot, oder doch ein Nerd? Egal, Hauptsache die Accessoires stimmen. Was mit diesem "Nerd + Dork"-Ringset von fredflare kein Problem sein sollte. Und weil's ja zwei sind, kann man sie mit seinem besten Freund teilen – wenn man denn einen hat.

helle im dunkeln


Am Samstag heißt es: "Licht aus! Für unser Klima“. Der Name der Klimaschutz-Aktion ist Programm: Ganz Deutschland ist dazu aufgerufen, um Punkt 20 Uhr für fünf Minuten das Licht auszuschalten. Initiatoren sind unter anderem die Umweltverbände BUND, Greenpeace und WWF, die zum Weltklima-Gipfel auf Bali ein Zeichen setzen und auf die Bedrohung unserer Erde durch den Klimawandel aufmerksam machen wollen. Auch die Zentralen von Post, Telekom, Siemens, Bosch und Porsche bleiben dunkel; außerdem drehen der Kölner Dom, Schloss Neuschwanstein und die Alte Oper in Frankfurt ihre Außenbeleuchtung ab.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Monkey Posse


Diese Affenherde wurde entworfen von der Designerin Anuko und gesehen auf thinglink.org

Banksy strikes again


Banksy, legendäres Streetart-Phantom aus London, mischt beim Projekt "Santas Ghetto" in Bethlehem mit, das Kunst zum israelisch-palästinensischen Konflikt zeigt. Banksy sprühte zum Beispiel eine Friedenstaube in schusssicherer Weste neben Einschusslöcher in Häuserwänden oder einen Soldaten, der einen Esel nach seinem Ausweis fragt, an die umstrittene Mauer, die Israel von Palästina trennt. Zusammen mit anderen Künstlern aus palästinensischen Gebieten und Großbritannien stellt er seine Werke außerdem noch bis zum 25. Dezember in einem zur Galerie umgewandelten Schnellrestaurant aus. Die Erlöse wandern in lokale Hilfsprojekte für Kinder und Jugendliche.

Die Geister, die er rief


Heute startet "Für den unbekannten Hund", der neue Film der Regisseure und Brüder Dominik und Benjamin Reding. Die beiden sind seit ihrem Erstling "Oi! Warning" bekannt für mutige, direkte Filme vom Rand der Gesellschaft, und diesem Anspruch wird auch ihr neues Werk mehr als gerecht. Und darum geht's: Der 20-jährige Bastian tötet – aus Versehen irgendwie, beim Rumpöbeln – einen Landstreicher. Um seinem schlechten Gewissen, vor allem aber den Erpressungsversuchen seines besten Kumpels zu entkommen, schließt er sich einer Gruppe Handwerker auf der Walz an. Bei ihnen lernt er, was Ehrlichkeit und Solidarität bedeuten. Und dass man seine Vergangenheit nicht abhängen kann, egal wie schnell man läuft ... Ein schwer verdaulicher Film im besten Sinne, der nachdenklich macht und traurig. Wirklich sehenswert, auch Dank Sascha Reimann aka Ferris MC, der sein gelungenes Kino-Debüt gibt.

Mittwoch, 5. Dezember 2007

star trek for dummies


Heelo Trekkies! Wie Ihr sicherlich wisst, wurde vor rund einem Monat mit den Dreharbeiten zu "Star Trek XI" begonnen. Wie Paramount Pictures verlauten ließ, soll der fertige Film am 25.12.2008 parallel in den amerikanischen und deutschen Kinos anlaufen. Regisseur J.J. Abrams bevorzugt für den elften Teil übrigens den schlichten Titel "Star Trek". Ist jetzt noch ein bisschen hin bis zum Kinostart - also genug Zeit, sich noch einmal alle zehn Filme und 726 Episoden der TV-Serie reinzuziehen. Und wer Nachholbedarf in Sachen Spok & Kollegen hat, kann sich mittels "Star Trek A To Z" das nötige Trekkie-Basiswissen aneignen.

Couture-Köpfe


Zu ihren prominentesten Fans zählen Brad Pitt, Katie Holmes, Ben Becker und Mia-Sängerin Mieze, Christina Aguilera stattete sie für deren "Back to Basics"-Welttournee aus: Fiona Bennett etablierte sich in den vergangenen 18 Jahren dank ihrer extravaganten Hutkreationen zur international gefeierten Hutmacherin. In ihrem Hutsalon in Berlin, den sie seit 1999 betreibt, zeigt die Designerin vom 10.12.2007 bis 2.1.2008 die Ausstellung "Meine Musen".

Inspiriert von neun befreundeten Künstlern und Persönlichkeiten, entwarf Bennett für die Ausstellung pro kreativem Kopf einen Couture-Hut. Abgelichtet wurden die Künstler samt Kopfbedeckung von Fotograf Sebastian Burgold.

Moderne Kunst in moderner Kunst


Das New Museum of Contemporary Art in New York sorgt gerne für Aufsehen. Normalerweise durch seine zeitgenössischen Ausstellungen – momentan allerdings wegen seines Umzugs. Zum Einen, weil es an die Bowery gewandert ist. Eine Straße, die abseits der kunstverliebten Viertel wie SoHo und Chelsea eher für Obdachlosenheime, Suppenküchen und Gastronomiebedarfshändler bekannt ist. Noch viel spektakulärer ist allerdings das Gebäude, das sich das New Museum vom japanischen Architekturbüro Sanaa bauen ließ: Es wirkt wie ein siebenstöckiger Turm aus achtlos aufeinander gestapelten Kisten. Das ist selbst für die Kreativen von Sanaa, für ihre schlichten, futuristischen Entwürfe bekannt, ziemlich mutig. Passt aber bestens, schließlich gilt das New Museum in New York als Museum der Künstler – und nicht der Großmäzene – und als einzig echte Alternative zu den übermächtigen, superpopulären Kunst-Institutionen wie dem MoMA oder dem Guggenheim.

Dienstag, 4. Dezember 2007

Straßenkultur

Unharmonisch harmonische Kunst


Blinky Palermos geometrische Bilder aus industriell gefertigten Stoffbahnen wurden seinerzeit oft als "Rothko auf Textil" belächelt – zu unrecht, natürlich, denn mittlerweile weiß man ihre handwerkliche Perfektion und den Mut ihrer Farbgebung längst zu schätzen.

1943 als Peter Heisterkamp geboren, bekam Palermo seinen Künstlernamen als Schüler von Joseph Beuys: Das vernarbte Gesicht und die Alltagsuniform aus Lederjacke und Sonnenbrille erinnerte die Kommilitonen an den mafiösen Manager von Boxer Sonny Liston. Blinky war's recht, der neue Name passte sowieso besser als der alte. Er hurte und soff, zog durch die Bars von Düsseldorf und New York City – und stand am nächsten Morgen in Nevada, um Inspiration im grellen Wüstenlicht zu suchen. 1977 starb er an einer Überdosis Schlaftabletten auf den Malediven, er war 33 Jahre alt. Ruhe und Ausgeglichenheit fand Palermo nur in seinen Werken, die im krassen Gegensatz zum Lebenswandel standen: Minimalistisch bis an die Grenze zur armseligen Schlichtheit, kühl, unironisch, fast herzlos mit Wasserwaage und Maßband angefertigt, schließlich kam es auf millimetergenaue Präzision an. Der Künstler Gerhard Richter, ein enger Freund Palermos, beschrieb diesen Widerspruch einst so: "Blinky hatte ein völlig verwahrlostes kleines Atelier, und dann stand da, wie von einem Heiligenschein umgeben, ein reines Stoffbild, ganz sauber und klar."

Die Ausstellung "Palermo" in der Kunsthalle Düsseldorf läuft noch bis zum 20. Januar.

Montag, 3. Dezember 2007

Gegen den kleinen Unterschied


"Schwanz-ab-Schwarzer" wird sie inzwischen zwar nicht mehr genannt, doch ist sie streitlustig wie eh und je: Deutschlands berühmteste Frauenrechtlerin Alice Schwarzer wird heute 65. Ihr Buch "Der kleine Unterschied und seine großen Folgen" provozierte 1975 eine gesellschaftliche Kontroverse und machte die Journalistin quasi über Nacht zur "Emanzipations-Queen". 1977 gründete sie die feministische Zeitschrift "Emma", und galt fortan als "Männerhasserin" der Nation. Ihre Einstellung hat sich in den vergangenen 30 Jahren nicht geändert, wohl aber ihre Sorgenkinder: Statt §218 wettert Schwarzer heute gegen Pornos, Eva Hermann und das muslimische Kopftuch. Wir sagen, "Weitermachen, bitte!".

Deine Meinung


"Du hast aber ein hässliches Kind. Ich mach Dir ein schöneres!": Ob "Die besten Flirttricks für Männer" tatsächlich Erfolg versprechen, darf bezweifelt werden. Ob Essen tatsächlich die viert langweiligste Stadt Deutschlands ist auch. Und ist Chocolate Therapy wirklich die beste Ben & Jerry's-Sorte? Hm... Auf "woobby.com" gibt es Shortlists zu fast jedem Thema - jeder kann seinen Senf dazu geben.

Sonntag, 2. Dezember 2007

À la Mode


Uli Richter gilt als erster wirklich wichtiger Couturier Deutschlands. Ab 1945 brachte der Designer Eleganz und Glamour in die vom Zweiten Weltkrieg gebeutelte und nach Amüsement gierende Hauptstadt. Damit schrieb er nicht nur Modegeschichte, sondern prägte vor allem auch den so genannten Berliner Chic und wurde zum „Botschafter deutscher Mode in Amerika“. Das Kunstgewerbemuseum in Berlin präsentiert in der Ausstellung „Uli Richter - Eine Berliner Modegeschichte. A Berlin Fashion Story“ 80 Original-Modelle Richters und weist auch auf die prominenten Trägerinnen wie Rut Brandt, die Frau des deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt, Gracia Patricia, Hildegard Knef oder Aenne Burda, die Gründerin des Burda-Moden-Verlages, hin. Außerdem werden Modefotos von Ikonen wie Rico Puhlmann, Regi Relang oder F. C. Gundlach gezeigt, die Richters Modelle immer gerne vor der Linse hatten. Noch bis zum 6. Januar; der begleitende Katalog (Foto) erscheint im Dumont-Verlag.

Samstag, 1. Dezember 2007

Sicher im Verkehr


Heute ist mal wieder Welt-Aids-Tag, also genau der richtige Zeitpunkt, um zur Verkehrssicherheit zu mahnen. Das New Yorker Gesundheitsamt hat sich zu diesem Zweck eine schlaue Aktion ausgedacht - das NYC Condom. Dieses sieht aus wie ein Miniatur-Plan der lokalen U-Bahn und liegt kostenlos in zahlreichen Manhattener Szenespots aus. Dank einer Auflage von 18 Millionen Stück kommt man (und Frau) nur schwer daran vorbei. Warum gibt es eigentlich noch nicht das Berlin Kondom?

Uiuiui!


Der gewöhnliche Bewunderer kann vom Besitz eines Pirelli-Kalenders ja nur träumen, denn eigentlich bekommen lediglich Topkunden des italienischen Reifenherstellers und einige privilegierte VIPs ein Exemplar geschenkt. Zum Glück versammelt das Buch „Alle Pirelli-Kalender 1964-2007“, der Titel verrät es schon, noch mal sämtliche Models, die jemals für den legendären Kalender posiert haben: Zum Beispiel Kate Moss, Sophia Loren, Naomi Campbell oder Heidi Klum, in erotische Szene gesetzt von weltberühmten Fotografen wie Richard Avedon, Mario Testino oder Annie Leibovitz. Sieht garantiert genau so schön aus wie im Kalender, kann aber jeder kaufen.