Samstag, 20. September 2008

romylicious


Bücher über Romy Schneider gibt es: genügend. Die Fans der großen Diva haben sie natürlich alle gelesen, das von ihrer Tochter Sarah Biasini, das von Hildegard Knef und das von Alice Schwarzer sowieso gleich als erstes.

So recht mag einem also kein Grund einfallen, warum man sich das neue Buch von Olaf Kraemer „Ende einer Nacht. Die letzten Stunden von Romy Schneider“ – das gefühlt dreihundertachtundfünfzigste – nun auch noch antun sollte. Aber: man sollte. Denn hier schlägt ein schöner Twist zu: Das Buch erzählt, der Titel verrät es, nur die letzten Stunden im Leben der Romy Schneider, bevor sie am 29. Mai 1982 in ihrer Pariser Wohnung starb, offiziell an Herzversagen.

Die Schauspielerin hatte kurz zuvor gesehen, wie sich ihr Sohn am Gartenzaun im wahrsten Sinne des Wortes aufspießte. Man muss nicht selbst Mutter sein, um ihre Verzweiflung zu erahnen. Und so ranken sich die Mythen um ihren Tod dicht: War es Herzschmerz? Lebensüberdruss? Selbstmord? Eine Antwort kennt natürlich auch Autor Olaf Kraemer nicht (der schon „High Times“ über Uschi Obermaier schrieb).

Er tut auch gar nicht erst so, als ob. Deshalb ist „Ende einer Nacht. Die letzten Stunden der Romy Schneider“ ein Roman, kein Versuch einer Biografie aus der Distanz. Und genau deshalb dann eben doch lesenswert.

Romy Schneider wäre am 23. September 70 Jahre alt geworden.

Olaf Kraemer: „Ende einer Nacht. Die letzten Stunden von Romy Schneider“, Blumenbar

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